Desinformationskampagne

In zahlreichen Veröffentlichungen stellen das EMPA und Flisom seit etwa 2009 wesentliche Sachverhalte unrichtig dar. Gleichzeitig werden die gravierenden Nachteile der CIS-Dünnschichtphotovoltaik fast vollständig verschwiegen. Tatsächlich hat bisher noch kein Unternehmen mit CIS-Solarmodulen Geld erwirtschaften können. Insbesondere die Herstellung flexibler Module ist extrem anspruchsvoll.

 

In den letzten Jahren ist der Rückstand des CIS-Sektors zur waferbasierten Photovoltaik außerdem immer größer geworden. Das Segment existiert praktisch nicht mehr. Die Bank Sarasin stellte 2012 fest, dass es in der Dünnschichtphotovoltaik mit First Solar und Solar Frontier nur noch zwei "Überlebende" gab. Inzwischen ist First Solar bestrebt seine Dünnschichttechnologie durch eine waferbasierte Technologie zu ersetzen. Solar Frontier hatte sogar für 85 Millionen Dollar ein eigenes Entwicklungszentrum eingerichtet. Doch selbst diese Firma hat offenbar keine Chance die Gewinnzone zu erreichen.

 

Die tatsächliche Marktentwicklung wird vom EMPA und Flisom jedoch ebenfalls verschwiegen bzw. unrichtig dargestellt.

Falschaussagen und unseriöse Angaben

Nachfolgend beispielhaft einige der Falschaussagen und Desinformationen, die das EMPA und Flisom in den letzten Jahren öffentlich verbreitet haben. Die Zitate sind vorliegenden Unterlagen entnommen.

Angebliche Nachteile der waferbasierten Photovoltaik

Das EMPA hat Falschaussagen über angebliche Nachteile der waferbasierten Photovoltaik verbreitet. Dazu gehören unter anderem diese Aussagen:

 

Limitations for further cost reduction: Si material and wafer

 

Marginal scope for cost reduction with incremental improvements in technology

 

Tatsächlich sind die Möglichkeiten der Weiterentwicklung waferbasierter Konzepte vielfältig. Die Fachmedien haben in den letzten Jahren entsprechend berichtet. Siliziumzellen sind außerdem sehr robust und stabil, andererseits ist der monolithische Aufbau von Dünnschichtmodulen ein entscheidender Nachteil.

Fehleinschätzung der Branchenentwicklung

Die Marktentwicklung wurde falsch eingeschätzt bzw. unrichtig dargelegt:

 

Si wafer technology will remain important in future but its % share will descrease while share of thin film and other technologies will increase

 

Das EMPA verbreitete 2009 sogar eine Prognose der Herstellungskosten aus dem Jahr 2006, die 2009 schon überholt war.

 

Tatsächlich spielen Dünnschichttechnologien praktisch keine Rolle mehr. Insbesondere der Marktanteil der CIS-Dünnschichtphotovoltaik ist in letzter Zeit geschrumpft. Das war absehbar, da die Vorteile waferbasierter Module aus ökonomisch-prozesstechnischer Sicht überwältigend sind. Das muss auch dem EMPA bekannt gewesen sein.

Monolithische Architektur

Wie andere Dünnschichtmodulhersteller versuchte auch das EMPA, die monolithischen Aufbau seines Konzepts als Vorteil darzustellen:

 

One of the greates advantages of thin-film technology is that it enables the design of monoltihic solar modules

 

Tatsächlich ist der monolithische Aufbau ein gravierender konzeptioneller Nachteil. Da Zellen und Modul eine Einheit bilden, kann die Herstellung nicht unabhängig voneinander optimiert werden. Bestimmte Arbeitsschritte können auf größeren Flächen nicht oder nur mit größten Schwierigkeiten durchgeführt werden. Entsprechend sind Aussagen wie die oben genannte dreiste Falschbehauptungen.

Erreichbare Wirkungsgrade

Ähnlich wie andere Hersteller warben auch das EMPA und Flisom mit angeblich hohen erreichbaren Wirkungsgraden

 

Very high efficiency on variety of substrates

 

Sehr hoher Wirkungsgrad und Langzeitstabilität

 

Efficiency comparable to m-Si Wafer cells

 

EMPA holds world record of highest efficiency flexible thin film solar cells

 

Rekordeffizienz von 18,7 Prozent für flexible CIGS-Polymersolarzellen

 

Derartige Aussagen sind unseriös, irrelevant und irreführend. Tatsächlich können Labordaten nicht auf eine Serienfertigung übertragen werden. Wirkungsgrade sind im Fall monolithischer Architekturen abhängig von der Modulfläche. Je größer die Fläche ist, desto geringer werden die Wirkungsgrade. Gleichzeitig steigen die Ausschussquoten und die Streuungen, was sich wirtschaftlich sehr negativ auswirkt.

Herstellungskosten

Es wurde immer wieder behauptet, dass mit CIS-Technologien die Herstellungskosten im Vergleich mit alternativen Ansätzen wesentlich gesenkt werden könnten. Entsprechendes behauptete das EMPA:

 

Low production cost

 

Thin-film PV: [...], CIGS, [...] Technologies providing low manufacturing costs

 

Flexible thin film PV: Emerging technologies for low cost production

 

Tatsächlich sind derartige Behauptungen haltlos und unrealistisch. Angesichts der Nachteile der Dünnschichtphotovoltaik sind vergleichsweise geringere Herstellungskosten utopisch. Bisher hat kein einziger Hersteller von CIS-Solarmodulen Gewinne erwirtschaften können. Aussagen über Herstellungskosten sind zudem grundsätzlich unseriös, solange noch gar kein definierter Herstellungsprozess für eine industrielle Serienproduktion vorliegt.

Dauerhaltbarkeit

Das EMPA hat insbesondere dreiste Falschaussagen zur Dauerhaltbarkeit von CIS-Solarmodulen verbreitet:

 

Extremely stable performance

 

Sehr hoher Wirkungsgrad und Langzeitstabilität

 

Long term (> 20 years) stable performance

 

Excellent performance stability

 

CIGSe is known for providing the highest efficiency and intrinsic stability among thin-film semiconductors

 

Tatsächlich sind CIS-Solarmodule im Gegensatz zu waferbasierten Modulen inhärent instabil. Dieser wesentliche Nachteil wurde auch vom Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) bestätigt. Bisher ist es nicht gelungen, CIS-Solarmodule sicher zu verkapseln und damit ausreichend gegen Umwelteinflüsse zu schützen. Damit sind die oben genannten Zitate als Falschaussagen zu bewerten, mit denen die tatsächlichen Sachverhalte auf den Kopf gestellt werden.

Zutreffende Angaben über die CIS Dünnschichtphotovoltaik

In wenigen Veröffentlichungen hat das EMPA auch deutlich auf Nachteile des eigenen Ansatzes und ungelöste Probleme hingewiesen.

"Challenges in production of high efficiency flexible CIGS monolithic solar modules"

Ein vorliegendes Dokument beweist, dass den Verantwortlichen die tatsächlichen Probleme und Schwierigkeiten natürlich sehr wohl bewusst sind. Das Dokument enthält unter anderem diese Aussagen:

Challenges in production of high efficiency flexible CIGS monolithic solar modules
Challenges in production of high efficiency flexible CIGS monolithic solar modules

Demnach bestehen praktisch in jeder Hinsicht noch gravierende ungelöste Probleme:

 

Produktionsanlagen: Offenbar sind noch keine geeigneten Produktionsanlagen zur Abscheidung des Absorbers im favorisierten Rolle-zu-Rolle Verfahren verfügbar.

 

Modulaufbau: Der monolithische Modulaufbau ist ein gravierender konzeptioneller Nachteil. Offenbar muss auch das Verfahren zur Herstellung der integrierten Serienverschaltung noch verbessert werden.

 

Verkapselung: In der Fachwelt ist allgemein bekannt, dass CIS-Solarzellen inhärent instabil sind und sehr empfindlich auf Umwelteinflüsse reagieren. Eine ausreichende und kostengünstige Verkapselung flexibler CIS-Module konnte bisher noch von keinem Hersteller sichergestellt werden.

Zwei wichtige Dokumente wurden im Internet entfernt

In einem weiteren vorliegenden EMPA-Dokument wird ebenfalls auf Nachteile und ungelöste Probleme des eigenen Ansatzes hingewiesen.

 

Ausgerechnet diese beiden Unterlagen sind jedoch inzwischen im Internet entfernt worden und damit nicht mehr allgemein verfügbar. Damit ist offensichtlich, dass die Verantwortlichen die gravierenden Nachteile und ungelösten Probleme des favorisierten Ansatzes der Allgemeinheit und wahrscheinlich auch potentiellen Investoren planmäßig vorzuenthalten versuchen.

23.8.2013 / Letzte Änderung:

Freiheit stirbt immer zentimeterweise:

Typologie der PV-Module:

Typologie der Herstellungsverfahren für Solarmodule

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