Golden Sun Solar (GS-Solar)

Golden Sun Solar (GS-Solar) ist ein chinesischer Hersteller von Dünnschichtsiliziummodulen. Die sogenannten a-Si Module gelten allgemein als leistungsschwach, der Ansatz ist nicht konkurrenzfähig.

 

Entsprechend dürftig sind auch die Leistungskennzahlen der GS-Module. Aktuell werden auf der Homepage die Leistungsklassen 50 und 55 Watt angeboten. Nach vorliegenden Datenblättern bot die Firma 2010 die Leistungsklassen 46 und 50 Watt an. Laut einem Bericht des Fachblatts PHOTON wurden jedoch auch Module mit nur 38 Watt vertrieben. Damit bewegen sind die Wirkungsgrade der relativ kleinen Module im Bereich von indiskutablen 4,7 bis 7 Prozent.

GS-Solar in den Medien

Das Unternehmen ist kaum bekannt und wurde in Medienberichten nur selten erwähnt. Das ist nicht erstaunlich. Bei derartig leistungsschwachen und qualitativ zweifelhaften Modulen stellt sich allein die Frage, warum diese Produkte überhaupt angeboten und genauso wie andere Solarmodule mit stattlichen Einspeisevergütungen gefördert worden sind.

 

Eine Ausnahme ist die Berichterstattung des Fachmagazins PHOTON, das ab April 2011 über einige Anlagenbetreiber berichtete, die über Probleme mit ihren GS-Modulen klagten. Die Anlagen liefen nicht wie erwartet und produzierten viel zu wenig Strom. Erstaunlicherweise stand bei der Berichterstattung jedoch nicht die Firma GS-Solar im Mittelpunkt, sondern die Firmengruppe SN Solartechnics, die die Module der betroffenen Betreiber vertrieben hatte.

Schmutziger Journalismus

Mit einer regelrechten Kampagne von mindestens acht Beiträgen berichtete die ehemalige PHOTON Redakteurin Ines Rutschmann daraufhin in teilweise geradezu vernichtender Art und Weise über SN Solartechnics. Angeblich hätte die Firma praktisch alles falsch gemacht. Auch die angeblich schlechte Montage der Anlagen sollte wohl Solartechnics angelastet werden, obwohl die Montagearbeiten von Vertragspartnern ausgeführt worden waren. In unsachlicher Art und Weise wurde Solartechnics schon in einem ersten Bericht mit dem Titel Schmutzige Geschäfte als "klagewütig" diffamiert.

 

Vor allem wurde den Verantwortlichen unterstellt, die Module GS Solars in betrügerischer Absicht umetikettiert zu haben. Trotz teilweise langatmiger Ausführungen bleibt jedoch unklar, warum nur SN Solartechnics für alle genannten Probleme verantwortlich gewesen sein soll. In weiteren Berichten überhäufte PHOTON Solartechnics mit weiteren massiven Vorwürfen.

 

GS-Solar wurde hingegen geschont und schon im ersten Bericht ein Persilschein ausgestellt. Laut Rutschmann unterstützte GS-Solar die Aufklärung der Sachverhalte. Das Verhalten des Modulherstellers wurde in keiner Weise kritisch hinterfragt.

 

Die Vorgehensweise muss auch deshalb als schmutziger Journalismus bezeichnet werden, da die PHOTON-Redaktion über zahlreiche Qualitätsprobleme von Dünnschichtsolarmodulen informiert war. Ab Januar 2011 recherchierte die verantwortliche Redakteurin Ines Rutschmann auch im Fall Soltecture. In dem Zusammenhang war sie von einem sachverständigen Informanten mit Industrieerfahrung auf eigenen Wunsch über die speziellen Probleme der Dünnschichtphotovoltaik ausführlich informiert worden. Der Informant hatte der Journalistin etwa 200 Seiten Unterlagen übergeben und diese mit ihr durchgesprochen. Rutschmann konnte im April 2011 ermitteln, dass die Module Soltectures schon in den ersten Betriebsjahren eine katastrophale technologiebedingte Degradationsrate im Bereich von zehn Prozent aufwiesen.

 

Entsprechend hätten bei PHOTON auch im Fall GS-Solar einige Warnlampen aufleuchten müssen. Rutschmann wusste, dass die Möglichkeit, dass die GS-Module qualitativ mangelhaft waren, nicht nur naheliegend, sondern sehr wahrscheinlich war. Schon deshalb hätte bei der PHOTON-Berichterstattung die Firma GS-Solar und nicht SN Solartechnics im Mittelpunkt stehen müssen.

Die Degradation der GS-Solar Module bestätigte sich

Als sich SN Solartechnics gegen die PHOTON-Berichterstattung wehrte und darauf verwies, dass die Solarmodule offensichtlich von einem Produktionsfehler betroffen waren, verbreitete Ines Rutschmann zunächst, dass die Firma wohl einen "Sündenbock" suche (PHOTON Juli 2011, S. 132).

 

Später scheint sich jedoch bestätigt zu haben, dass zumindest einige Module produktionsbedingt unter übergroßem Leistungsverlust litten. Eine ausführliche Berichterstattung dazu liegt zwar nicht vor, immerhin berichtete PHOTON zumindest oberflächlich:

 

Keine Zugeständnisse hat bis Jahresende 2011 der Modulhersteller GS-Solar (Fujian) Company Limited gegenüber Kunden gemacht, die sich mit minderwertigen Fabrikaten plagen. Aufgrund eines offensichtlichen Serienfehlers, den der Hersteller in der Vergangenheit bereits selbst eingeräumt hat, degradieren 50-Watt-Module der chinesischen Firma um rund 30 Prozent. [...] Doch auch ein direkter Käufer musste im Dezember die Erfahrung machen, dass sich GS-Solar keinen Zentimeter auf die Kunden zubewegt. (PHOTON Januar 2012, S. 88)

 

Jedoch blieb SN Solartechnics auch nach dieser Kurzmeldung weiter im PHOTON-Fadenkreuz. Es ist unverständlich, warum PHOTON diesem Sachverhalt offenbar nicht weiter nachgegangen ist.

600 Module zu verschenken

Inzwischen hat sich die Unbrauchbarkeit der GS-Solarmodule weiter bestätigt. Nur wenige Jahre alte unbeschädigte Module haben schon jetzt offenbar keinerlei Marktwert mehr. Anlagenbetreiber sind offenbar froh, die Module überhaupt los zu werden.

 

Am 21.12.2013 wurden im Internet ca. 600 Solarmodule zur kostenlosen Abholung mit dem folgenden Text angeboten.

 

Zu verschenken gibt es ca. 600 Photovoltaikmodule mit je 40-50 Watt pro Stück. Diese sind funktionsfähig und haben KEINE Glasschäden. MC4 Stecker vorhanden. Selbstabholung nur am Montag von 9- 13 Uhr in der nähe von Simmern um 13.00 sollte alles fertig sein. Die Module müssen einzeln über eine weite Strecke (ca 500m) getragen werden. wenn sie mit mehreren Personen kommen werden sie wohl auch mehr Module getragen bekommen. die Maße sind 1250mm x 620 mm x 31,5mm Gewicht ca. 14 kg je Stück. Mit zu bringen sind: Gummistiefel, eine dicke Jacke und Handschuhe. Genügend Ladefläche sollte natürlich auch nicht fehlen.


Sie können gerne unter 0157xxxxxxxx anrufen und mehr Infos bekommen.

 

Wie hier nachzulesen ist, löste das Angebot im Photovoltaikforum eine rege Diskussion aus.

 

Das Angebot ist inzwischen nicht mehr online. Eine Nachfrage beim Anbieter ergab jedoch, dass es sich tatsächlich um etwa 600 Module des Herstellers GS-Solar mit angeblich jeweils 40 bis 50 Watt Nennleistung handelte. Die Module sollten gegen kristalline Solarmodule ausgetauscht werden.

 

Damit bestätigt sich, dass der Einsatz derartiger Dünnschichtsolarmodule völlig unsinnig ist. Wenn schon relativ junge Solarmodule praktisch unverkäuflich sind, dann ist für die Zukunft zu erwarten, dass es noch zahlreiche andere derartige Angebote geben wird. Dem Anbieter genügte es offenbar schon, dass die Module kostenlos abgeholt wurden und er damit nicht für den Abtransport und die Entsorgung zu sorgen hatte.

24.12.2013 / Letzte Änderung: 28.12.2013

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