Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE)

Das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) gehört zu den bekanntesten Forschungsinstituten im Bereich der Erneuerbaren Energien in Deutschland. Das Freiburger Institut ist vor allem auf die waferbasierte Siliziumphotovoltaik spezialisiert. Daneben ist das ISE auch auf vielen anderen Gebieten, wie der organischen Photovoltaik, der Entwicklung effizienter Wechselrichter oder von Stromspeicherlösungen, aktiv. Die Dünnschichtphotovoltaik gehörte bisher jedoch nicht zu den Schwerpunkten des ISE.

Das ISE-BWE-Netzwerk

Zunächst ist auf eine Inititative zu verweisen, die offensichtlich von der Leitung des ISE und der Solarenergielobby ausging. Seit 2006 wurde gemeinschaftlich ein Netzwerk errichtet und zunehmend ausgebaut, das hier "ISE-BWE-Netzwerk" genannt werden soll. Das Gebilde diente offenbar dazu, planmäßig Desinformationen und auch Falschinformationen über möglichst viele Medienkanäle zu verbreiten. Ab 2011 wurden einige Schlüsselmedien, wie etwa ÖKO-Test, die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), der Deutsche Landwirtschaftsverlag (DLV) und Elektropraktiker, praktisch vollständig kontrolliert und zu Marketingkanälen der Solarwirtschaft umfunktioniert.


Hier wird ausführlich über das ISE-BWE-Netzwerk berichtet.

X-GW Fabrikkonzept

Seitt einiger Zeit propagiert das ISE das Konzept der sogenannten X-GW Fabrik zur Solarmodulproduktion. In dem Fall wurde die Allgemeinheit auch durch den Institutsleiter Eicke Weber persönlich falsch informiert.

 

Zur Sache wurde am 5.12.2013 auch eine Studie veröffentlicht, die das ISE zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) angefertigt hatte. Das Papier muss jedoch als weitgehend unseriös betrachtet werden. Insbesondere haben die Wissenschaftler bei der Prognose künftiger Herstellungskosten einen kapitalen Bock geschossen, der hier als fundamentaler ISE-Fehler bezeichnet werden soll.

"Aktuelle Fakten zur Photovoltaik in Deutschland"

Mit einem Übersichtspapier will das ISE über die Photovoltaik in Deutschland informieren. Die sehr gute Dauerhaltbarkeit waferbasierter Solarmodule wird bestätigt. Eine jährliche Leistungsminderung von 0,5 Prozent hält das ISE für "sehr konservativ".

 

Zur Dauerhaltbarkeit von Dünnschichtsolarmodulen äußert sich das ISE jedoch nur oberflächlich:

 

Für viele Dünnschicht-Module liegen noch keine langjährigen Daten vor. Je nach Typ werden nennenswerte Anfangsdegradationen in den ersten Betriebsmonaten und saisonale Schwankungen der Leistung beobachtet (Versionen bis 17.2.2014).

 

Das ist nicht nachvollziehbar. Selbstverständlich ist davon auszugehen, dass das ISE über die deutlich schlechtere und teils mangelhafte Dauerhaltbarkeit von Dünnschichtsolarmodulen informiert ist. Offensichtlich will das ISE dies nicht eingehend erläutern oder kommentieren.

"Die 'Abzocke' von Photovoltaik Kunden" (29.9.2009)

Die ARD berichtete in der Sendung „Plusminus“ vom 29.9.2009 über die „Abzocke“ von Photovoltaik Kunden. Anlagenbetreiber wurden durch Leistungsverluste, die ursächlich auf mangelhafte Module zurückzuführen waren, geschädigt. Wie in Fachkreisen bekannt wurde in dem Beitrag auch berichtet, dass die üblichen Leistungsgarantien oft nur schwerlich durchzusetzen und vollständig wertlos sind, sollte der Modulhersteller nicht mehr existieren.

 

Der Beitrag berichtete berichtete insbesondere kritisch über die Dünnschichtphotovoltaik:

 

Besonders kritisch könnte es bei den sogenannten Dünnschichtmodulen aussehen, die erst seit wenigen Jahren auf dem Markt sind.

 

Dazu wurde ein Experte des ISE befragt. Klaus Kiefer, zuständig für Qualitätssicherung, PV-Module, -Systeme, und Kraftwerke, äußerte sich in dem Fernsehbeitrag wie folgt:

 

Bei den neuen Dünnschichttechnologien ist es einfach so, dass man im großen Maßstab erst so 4, 5 Jahre Erfahrung hat, und da denke ich kann man jetzt nicht seriös schon davon reden von 25 und 30 Jahren Lebensdauer.

 

Wiederum äußerte sich das ISE also zurückhaltend und verschwieg die grundsätzlichen Unterschiede zwischen waferbasierten Modulen und Dünnschichttechnologien, die an dieser Stelle zu nennen gewesen wären. Das ISE hätte auf die allgemein schlechtere Dauerhaltbarkeit von Dünnschichtsolarmodulen hinweisen müssen.

 

Der ARD-Beitrag kursierte einige Zeit im Internet, ist dann jedoch aus dem Internet entfernt worden. Inzwischen ist der Beitrag hier wieder verfügbar gemacht worden.

Schlussfolgerungen

Wissenschaftliche Objektivität und Unabhängigkeit scheinen für das ISE schon seit einiger Zeit keine relevanten Leitwerte zu sein. Es ist offensichtlich, dass für den Leiter Eicke Weber geschäftliche Interessen im Vordergrund stehen. Persönliche Eitelkeiten mögen außerdem eine Rolle spielen.

 

Insbesondere mit der Berufung Gerhard Stryi-Hipps als Leiter Energiepolitik im Jahr 2009 hat sich das ISE geradezu zur Speerspitze des Photovoltaiklobbyismus in Deutschland gemacht. Es ist erstaunlich, dass ein wissenschaftliches Institut glaubt, in dieser Art und Weise auf politische Entscheidungsprozesse und gesellschaftliche Entwicklungen Einfluss nehmen zu müssen und zu dürfen.

 

Über die Dünnschichtphotovoltaik "informiert" das ISE nur völlig unzureichend. Offensichtlich spielen geschäftliche Erwägungen und die Zusammenarbeit mit Partnern aus dem Dünnschichtsolarbereich hier eine besonders wichtige Rolle. Die Erhaltung geschäftlicher Möglichkeiten scheint dem ISE weit wichtiger zu sein, als die korrekte Information der Allgemeinheit.

 

Nach vorliegenden Unterlagen hat das ISE auch Expertisen für Banken, sogenannte Energieertragszertifikate, erarbeitet. Ohne eine Betrachtung der Dauerhaltbarkeit der Module sind solche "Zertifikate" jedoch wertlos. Das muss dem ISE ebenso bekannt gewesen sein wie in Finanzkreisen. Es ist naheliegend, dass Geschäftspartner durch das ISE besser informiert worden sind als die Allgemeinheit. 

 

Es ist gänzlich unseriös, dass das ISE einerseits behauptet keine konkreten Aussagen über die Dauerhaltbarkeit von Dünnschichtsolarmodulen tätigen zu können, andererseits jedoch konkrete Angaben über die langfristigen Erträge bzw. die langfristige Haltbarkeit bestimmter Module versichert.

 

Für ein wissenschaftliches Institut wie das ISE sind die inzwischen ersichtlichen Grundhaltungen selbstredend nicht akzeptabel. Offenbar hat die Institutsleitung die Rolle wissenschaftlicher Einrichtungen im Rahmen einer demokratischen Gesellschaft nicht richtig verstanden.

Information des ISE über diese Seite

Mit Schreiben vom 15.5.2013 wurde der ISE auf diese Internetseite hingewiesen. Das Schreiben ist jedoch nicht beantwortet worden.

8.5.2013 / Letzte Änderung: 27.4.2015

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